Was für ein schöner Zufall!
"Kennen Sie das? Sie treffen auf einen fremden Menschen und dieser Mensch ist Ihnen von der ersten Sekunde an sympathisch. So war das bei mir, als ich kürzlich die VKS-Geschäftsstelle besuchte.
Kurz zur Vorgeschichte: Ich bin Michael, 67, aus dem Schwarzwald und habe im März 2019 durch die Vermittlung des VKS Stammzellen von Melanie, einer jungen Frau aus Dresden, erhalten, mit der ich seit dieser Zeit befreundet bin.
Anlässlich eines Besuchs bei dieser Freundin wollte ich dann doch auch einmal die Leute kennenlernen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass ich noch lebe. Bisher kannte ich ja nur Manda, die das erste Treffen zwischen Melanie und mir begleitet hatte. Außerdem bin ich ja auch seit der Spende Vereinsmitglied! Also, nix wie ab mit dem gemieteten Fahrrad in die Fetscherstraße.
Was soll ich sagen? Ich habe nur Leute getroffen, denen ihr Engagement quasi aus jedem Knopfloch schaut. Ein tolles Team! Kein Wunder, dass der VKS so eine erfolgreiche Arbeit macht.
Aber jetzt zu dem Zufall: Während des Gesprächs mit den Mitarbeiterinnen (der einzige(?) Kollege war zufällig nicht da) kommt ein junger Mann herein, von dem es sich herausstellt, dass er Stammzellspender ist. Wir kommen ins Gespräch und es ist, als ob wir uns schon lange kennen würden. So eine Art von Grundvertrauen, anders kann ich das nicht erklären. Total sympathisch, dieser Typ, der sich als Tobias vorstellt. Und ich bin – ähnlich wie mir das bei Melanie ging - wieder mal begeistert, mit welcher Selbstverständlichkeit und auch Bescheidenheit Tobias darüber spricht, wie er dazu kam, Stammzellspender zu werden. Er ermöglicht mit seiner Spende dem Empfänger die Chance auf ein neues Leben und schildert seine Entscheidung und sein Tun ganz ohne Pathos und so. Als ob etwas anderes für ihn gar nicht in Frage käme. Hochachtung vor dieser Haltung.
Da Tobias seinen genetischen Zwilling noch nicht kennt bzw. kennen darf, kann er nur sagen, dass der Empfänger männlich ist und in Holland wohnt. Ich wünsche ihm aber, dass er eine ähnlich positive Beziehung zu ihm aufbauen kann, wie das in meinem Fall mit Melanie geglückt ist. Es ist eine Bereicherung fürs Leben."