Der erste Schock: Braucht Ian sofort eine Stammzellspende?
Als Ian Anfang des Jahres ins Krankenhaus kam und seine ersten Transfusionen erhielt, wurde auch sein Knochenmark punktiert. Alle Zeichen standen auf Notfall, denn eigentlich hätte Ian sofort eine Stammzellspende erhalten sollen, aber niemand, nicht seine Eltern und auch nicht seine Geschwister, passten mit Ians wichtigsten Gewebemerkmalen zusammen. Nicht mal sein Zwillingsbruder Ivar konnte helfen. [Anmerkung VKS: Nur ein Drittel aller passenden Spender:innen werden innerhalb einer Familie gefunden.]
Ian suchte von nun an nach einem:r Superhelden:heldin, um ihn 100% heilen zu können. Als die Chancen dafür nicht gut schienen, entschied das Ärzteteam ihn mit einer anderen Therapieform mit Antikörpern zu behandeln. Diese Prozedur hat Monate im Krankenhaus für den kleinen Kämpfer bedeutet.
Ian konnte schwer verstehen, wieso er nicht in seinem Kinderzimmer oder seinem Garten spielen kann. Alle versuchten ihn zwischen den Piksen und Untersuchungen abzulenken. Es waren die kleinen Dinge, wie Ians Feuerwehrauto, das ihm Freude bereitete. Ian ist Fan von Feuerwehr-Mann Sam und auch wenn er ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, konnte Sam das Feuer nicht für Ian löschen.
Eine Achterbahnfahrt beginnt
Die Menschen rund um Finowfurt aber auch deutschlandweit fühlen mit und wollen Ian am liebsten durch diese Zeit tragen. Zahlreiche Registrierungsaktionen für potentielle Stammzellspender:innen finden statt, der Verein Uckermark gegen Leukämie e.V. setzt sich mit viel Herz für Ian und seine Familie ein und ist auch an Mama Dorins Seite, wenn sie mal nicht mehr weiter weiß.
Und Ian? Nach Monaten darf er das erste mal nach Hause. Im eigenen Bett schlafen und mit seinen Geschwistern spielen. Auch wenn er noch einmal in der Woche die Pikse ertragen muss, kommt Hoffnung: Vielleicht hat es Ian jetzt geschafft? Doch dann wird sein Knochenmark erneut punktiert und zusammen mit den Ergebnissen seiner Bluttests ist klar, dass es noch nicht reicht. Ians Blut ist immer noch nicht gesund genug, um seinen Körper zu versorgen.
Geht jetzt alles wieder von vorn los? Alles beginnt sich wieder ganz schnell um Ian und seine Familie herum zu drehen und die Angst ist wieder da.
Oktober 2024: Wie geht es Ian jetzt?
Das Ärzteteam um Ian hat sich aktuell gegen eine Stammzellspende entschieden, sie hoffen, dass ein zweiter Durchlauf seiner "Antikörper-Therapie" Ians Blut heilen könnte und wollen ihn so vor einer Stammzelltransplantation bewahren. Denn die Mediziner:innen signalisieren Hoffnung und Ians Blutwerte verbessern sich langsam. Wie erleichternd müssen diese Worte für Ians Eltern klingen? Und auch wir sind ganz bewegt. Natürlich ist Ians Kämpfen trotzdem noch lang nicht zu Ende, denn er ist wieder im Krankenhaus. Seine Familie ist dabei immer mehr finanziell belastet und hat eine eigene Crowdfundingkampagne gestartet, um sich in der Zeit von Ians Erkrankung über Wasser halten zu können (Unterstütze sie unter: https://gofund.me/937dd940).
Wir glauben an Ians kleine, ganz große Superkräfte und seine Familie tut es auch. Mit dem zweiten Zirkel seiner Behandlung muss er es schaffen! Trotzdem weiß seine Mama nun, was es bedeutet, Angst zu haben, keinen passenden Lebensretter zu finden. "Bitte lasst euch weiter registrieren und helft Betroffenen", sagt Mama Dorin und diesem Wunsch möchten wir uns anschließen. Wir wünschen Ian, dass er jetzt gesund werden kann und bitten euch, euch als potenzielle Spender:in registrieren zu lassen - für all die kleinen und großen Spender:innen weltweit. Danke!