Johannes erzählt dir heute von seinen Erfahrungen während der Spende.
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03.04.2023
“Ein Nein käme für mich nicht in Frage” - Johannes spendet Stammzellen aus dem Knochenmark und teilt seine Erlebnisse. Von der spannenden Nachricht potenzieller Spender zu sein bis in den Aufwachraum des Krankenhauses und wie es danach weiter ging.
Der Anruf
Und dann kommt plötzlich der Anruf. Etwa 10 Jahre nachdem ich mich in meiner ersten Studienwoche registriert hatte. Mein Motto damals: Warum eigentlich nicht? Jetzt die mögliche Übereinstimmung. Natürlich bin ich immer noch bereit. Doch zunächst kommt das Warten: Erneute Speichelprobe zur Bestätigung, dann eine Blutprobe zur näheren Eingrenzung. Ich bin in der engeren Wahl, aber nicht alles hängt von mir selbst ab. Halte durch genetischer Zwilling!
Zwischenspiel
Statt der peripheren Stammzellspende wird in meinem Fall doch die Knochenmarkspende gewünscht, um die Chance auf eine erfolgreiche Therapie zu erhöhen. Über meine Bereitschaft muss ich trotzdem nicht nachdenken. Ich hatte mich ja mit der Aussicht auf diesen Eingriff ursprünglich registrieren lassen.
Wochen vergehen.
Laut Blutwerten gibt es eine perfekte Übereinstimmung. Ich bin jetzt reserviert. Ich versuche mich nicht zu sehr hineinzusteigern, spreche nur mit sehr wenigen Menschen darüber. Es kann noch so viel passieren. Aber ein Gefühl wächst stetig: Vorfreude – ich kann vielleicht helfen!
Und dann geht auf einmal alles ganz schnell:
Ich bin ausgewählt, der Termin für die Voruntersuchung steht. Mein VKS-Buddy, selbst ehemalige Knochenmarkspenderin, führt mich durch den Tag. Während der Gespräche mit ihr und meiner Familie, wird mir einiges über meine eigenen Motive klar. Durch vieles, was ich selbst erlebt habe, käme ein NEIN für mich gar nicht in Frage.
Der Countdown wird eingeläutet
Was die Vorbereitung für den Empfänger bedeutet, kann man sich kaum vorstellen. Eines ist aber klar, es gibt für ihn kein Zurück mehr. Man wird sich nochmal einer ganz neuen Verantwortung bewusst. Und wir haben immer noch Corona.
Die letzten Tage bin ich sehr vorsichtig. Schließlich ist die Tasche gepackt und ich betrete die Station der Klinik. Ein befremdliches Gefühl, gesund im Krankenhaus zu liegen. Aber man kommt mal zu einem Buch oder einer Doku, die lange gewartet haben. Auch für das Klinikpersonal ist ein „pflegeleichter Gast“ eine willkommene Abwechslung. Jeder, der weiß warum ich hier bin, ist begeistert. Ein Trubel, der mitunter schwer zu greifen ist. Was ich hier mache ist doch eigentlich selbstverständlich, oder? Ich meine, es könnte doch jeden treffen, auf der anderen Seite zu stehen…
Die Nacht ist unruhig, der Morgen kommt schnell. Schon rollt man durch die noch sehr leeren Klinikflure Richtung Vorbereitungsraum. Gleich geht es los. Die Anästhesistin stellt noch eine letzte Frage: „Was gab es zum Frühstück?“ - „Nichts“ ist die richtige Antwort, dann schlafe ich auch schon ein.
Aufwachraum
Ich hatte mich entschlossen, mein „Abenteuer“ akribisch zu dokumentieren. Mein erster Satz war dementsprechend: „Kann ich mein Handy haben?“. Zu diesem Zeitpunkt weder groß zurechnungs- noch erinnerungsfähig. Aber als ich später endgültig aufwache, liegt tatsächlich mein Smartphone neben mir und ich habe bereits ein Foto und ein Video aufgenommen. Peinlich, die müssen mich für einen Influencer halten. Dabei wollte ich lediglich in meiner bescheidenen Reichweite Aufmerksamkeit für das Thema generieren.
Die Resonanz ist überraschend: Es sind deutlich mehr Leute im Umfeld registriert, als ich es gedacht hätte. Einige schon jahrelang, ohne bisher eine Übereinstimmung zu haben. Das Thema ist präsent, ein gutes Gefühl!
Ich habe Glück: Das Mittagessen ist noch nicht zu lange her, und ich bekomme noch etwas zur Stärkung. Sitzen ist mühsam, Liegen noch mehr. Die nächste Nacht kann ja heiter werden. Aber Zähne zusammenbeißen. Denk daran, wie es dem Empfänger gehen muss. Es ist eine skurrile Vorstellung, dass ich auch jetzt noch das Recht hätte, meine Einwilligung für die Spende zurückzuziehen. Es bleibt mir nur, diesem völlig Fremden mit identischem Code in seinem Körper, alle Kraft der Welt für seinen Kampf zu wünschen. Ich habe getan, was ich konnte.
Der nächste Morgen
Mein Rücken fühlt sich zwar an wie nach einem Kreuzheben-Marathon, aber Sitzen geht schon besser. Der Blutcheck ist gut und ich darf nach Hause. Nach wenigen Tagen spüre ich kaum noch etwas. Was bleibt, sind ein klein wenig Stolz und übermäßige Freude, einen Hoffnungsschimmer verschenkt zu haben. Bleib stark mein genetischer Zwilling!
"Auch wenn ich dich nie kennenlernen werde,ich bin für dich da und ich würde es jederzeit wieder tun."
Die Entscheidung, sich als Lebensretter:in registrieren zu lassen, kann für einen anderen Menschen lebensverändernd sein. Johannes hat dies am eigenen Leib erfahren und ermutigt jede:n, der:die dazu in der Lage ist, sich ebenfalls typisieren zu lassen. Die Registrierung ist einfach und kann dazu beitragen, dass ein Mensch, der dringend Hilfe benötigt, eine Chance auf Heilung bekommt.
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